Festplatten Kurs 1
Inhaltsverzeichnis
Festplatten
Wir unterscheiden heute hauptsächlich zwischen EIDE (Enhanced Integrated Drive Electronics) und SCSI (Small Computer Systems Interface) Festplatten.
Aufgrund des häufigen Einsatzes bei Desktopsystemen fängt dieser Kurs mit EIDE an, wobei er das Thema nur anschneidet.
Bei EIDE ist das BIOS (basic input output system) für die Anmeldung und den Betrieb der Festplatten verantwortlich.
Im Normalfall ist ein Hostadaper mit zwei Kanälen (primary und secundary) auf dem Mainboard vorhanden.
Das Master Slave Prinzip
Normalerweise wäre das PC-BIOS nur in der Lage eine einzige Festplatte pro Kanal zu erkennen und von ihr zu starten. Durch das Master Slave Prinzip sind es zwei. Eine Festplatte wird dazu per Jumper (kleine überbrücker zum stecken) auf Master gestellt und die andere auf Slave. Die Masterfestplatte nimmt alle Anfragen entgegen und leitet sie gegebenfalls an die Slavefestplatte weiter. Deshalb ist es wichtig darauf zu achten, dass fast gleichschnelle Geräte den selben Kanal verwenden. Ein CD-Rom-Laufwerk kann, wenn es am selben Kanal wie eine schnelle Festplatte hängt, die Performance erheblich beinträchtigen, da nur ein Gerät gleichzeitig mit dem Hostadaper kommunizieren kann.
'Anmerkung: Bei der Fehlerdiagnose ist darauf zu achten, dass, wenn die Slavefestplatte defekt ist, die Masterfestplatte vergebens auf diese wartet und sich deshalb selbt nicht anmelden kann. Zum testen welche Festplatte defekt ist bitte nur einzeln als Master an den Hostadapter anbinden
Bitte starte dein BIOS (beim Hochfahren des PCs meist entf oder F2 oder Esc Taste drücken) und schreibe die Konfiguragtion auf:
Kanal | Typ | Name: | absoluter Pfad in Linux: |
Primary | Master | ________________________ | ________________________ |
Primary | Slave | ________________________ | ________________________ |
Secundary | Master | ________________________ | ________________________ |
Secundary | Slave | ________________________ | ________________________ |
Partitionen
Festplatten werden noch weiter unterteilt, je nach Betriebssystem in sog. Partitionen.
Es gibt Primäre Erweiterte- und Logische-Partitionen.
Unterschiede
Es ist im Normalfall nur möglich 4 Primäre Partitionen pro Festplatte zu erstellen. Deshalb wurde die Erweiterte Partition eingeführt, die in Logische Partitionen unterteilt wird. Die Erweiterte Partition verbraucht 1 der maximal 4 möglichen Plätze für Primäre Partitionen, kann aber in fast belibig viele Logische unterteilt werden.
Primäre Partitionen werden meist zum Starten von Bertiebssystemen benötigt, dies ist bei Linux nicht der Fall. Auch Windows gibt sich seit 2000 bescheiden und begnügt sich ebenfalls mit einer Logischen Partition.
Bootmanager
Zum Starten eines Betriebssystems ist es allerdings erforderlich diese Partition als aktiv zu kennzeichen. Desweiteren muss ein Bootloader ( bei suse ist dies z.B GRUB) in den MBR (Master Boot Record - je 1x auf jeder Festplatte vorhanden) installiert werden. Dies ist ein kleines Programm das beim Starten des PCs statt des Betriebssystems gestartet wird, und dann die Möglichkeit bietet sich das zu startende System auszusuchen ( wird oft im Internet als dual boot bezeichnet).
Das Verzeichnis /dev
In Linux gibt es nur Dateien. Dieses Prinzip erstreckt sich auch auf die Verwaltung von Hardware.
Für diesen Zweck gibt es das /dev (devices) Verzeichnis; in ihm stehen je nach Kernel (wird später erklärt) Versionen aller möglichen Gerätetypen, die das System ansprechen könnte (im Moment noch Standard) oder nur alle Geräte die tatsächlich vorhanden sind (noch selten).
Der Dateiname für jeweilige Partition setzt sich zusammen aus z.B.
- /dev/hda1
- /dev/ = der Pfad zum Spezialverzeichnis für Gerätedateien
- hd = die Tatsache, dass es sich um ein IDE/EIDE Gerät handelt
- a = Primary Master
- b = Primary Slave
- c = Secondary Master
- d = Secondary Slave
- 1 = erste primäre Partition
- 2 = zweite primäre Partition
- 3 = dritte primäre Partition
- 4 = vierte primäre Partition
- 5 = erste logische Partition (auch wenn nur 1 Primäre Partiton eingerichtet wurde ( z.B. als Erweiterte Partition), und sonst keine weiteren primären Partitionen)
- 6 = zweite logische Partition
- 7 usw...
- hd = die Tatsache, dass es sich um ein IDE/EIDE Gerät handelt
Bitte notiere dir den absoluten Pfad zu deinen Geräten. Zeichene dir deine Festplatten auf und teile sie so ein wie sie gerade sind. Beschrifte diese mit dem absoluten Pfad der Partition!
Tipp: Du kannst dies bei Partitionmagic gut abzeichenen.
Partitionierung unter Linux
Linux benötigt mindestens 2 Partitionen. Deshalb ist es sinnvoll Linux auf Logische Partitionen zu installieren. (Den Nachteil davon erkläre ich später)
Linux swap
Die erste Partition die Linux benötigt ist eine swap Partition.
Diese Partition dient hauptsächlich als Auslagerungsspeicher für Daten, die momentan nicht im RAM (Random Access Memory, Hauptspeicher) benötigt werden. Diese Partition sollte etwa 1,5 fach so groß gewählt werden wie der eingebaute RAM . Dies ist eine alte Faustregel und in Zeiten von 1 GB RAM umstritten. Sie sollte aber mindesten so groß sein wie das RAM um bei einem Systemabsturz einen Memory Dump (Schreiben des Speichers auf die Partition) zu ermöglichen.
'Anmerkung für fdisk: Hexcode 82 (Linux swap)
Linux native
Die Zweite Partition ist die Root Partition, sie wird später als / in das Linuxsystem eingebunden.
Die Root Partition benötigt im Gegensatz zur swap Partition ein Dateisystem.
'Anmerkung für fdisk: Hexcode 83 (Linux native)
Für den Einsatz als Desktopsystem und die erste installation reicht diese Unterteilung erst ein mal, wobei root dann midestens 4GB groß sein sollte.Kleiner geht auch, kann aber schnell zu Platzproblemen führen. Später werden wir das System noch weiter unterteilen.
Dateisysteme
Als nächstes benötigen wir noch ein Dateisystem. Dieses verwaltet die Dateien. Es gibt viele verschiedene und Linux unterstüzt einen großen Teil davon. Man unterscheidet normalerweise zwischen normalen und journaled Dateisystemen.
Journaled Systeme schreiben mit was sie tun, normale nicht. Dies bringt ihnen den Vorteil, dass sie bei einem Systemabsturz nicht überprüft werden müssen und sich selbst wiederherstellen können.
Hier nun einige Dateisystem im Überblick
- Normale Systeme
- FAT 16 = DOS, Win95a
- FAT 32 = Win 95b, Win98, WinMe
- EXT 2 = Linux
- Journaled Systeme
- NTFS = WinNT, Win2000,WinXP,
- EXT 3 = Linux
- ReiserFS = Linux
Alle diese Dateisysteme unterstützt Linux. Nur bei dem NTFS Dateisystem gibt es eine Ausnahme. Dieses kann nur gelesen aber nicht beschrieben werden. Es gibt mittlerweile auch eine Möglichkeit dies in Linux zu tun, nur wird dafür eine Windowslizenz benötigt.
Wir verwenden für die Root Partition das EXT 3 Dateisystem, da ich es lieber mag wie das ReiserFS. Wenn du willst, kannst du aber auch ReiserFS nehmen.
Zeichne dir nun deine Festplatten noch einmal auf und unterteile sie wie du es für richtig hältst und notiere auch die Größen und absoluten Pfade der Partitionen dazu. Auch welche Partition du als aktiv kennzeichnen würdest.
Viel Spaß damit!