Benutzer:Martin:logbuch owncloud
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Logbuch Owncloud
Angefangen am 10.09.2013.
Seit Juli 2013 probiere ich es nach zwei fehlgeschlagenen Anläufen in der Vergangenheit noch einmal mit Owncloud, jetzt in der Version 5.0. Zur Installation gibt es nicht allzuviel zu sagen. Man macht das Zielverzeichnis für den Webserver schreibbar, kopiert dort eine setup-owncloud.php hinein und ist auch schon fertig. Als kleinen Nebeneffekt hat man mit diesem Web-Installer dann auch schon sichergestellt, dass der in Owncloud integrierte Updater fehlerfrei funktionieren wird.
Zur Mehrbenutzerfähigkeit und insbesondere der Interaktion der Benutzer auf untereinander freigegebene Ressourcen kann ich nichts sagen; so weit bin ich noch nicht.
Rückfragen am besten über Twitter oder die Mailingliste der PUG.
Update, 30.09.2013: Heute habe ich erfolgreich nach einigen Anläufen und Problemen mit der Bookmarks-App von SQLite auf MySQL umgestellt. Ich habe umgestellt, indem ich die Daten einzeln aus den Apps exportiert und dann komplett mit einem leeren Verzeichnis von Null neu installiert habe. Die Dateien aus der Files-App habe ich lokal gesichert, jedoch erkennt Owncloud auf dem Endgerät, wenn es zum ersten mal mit der neu installierten Instanz redet, dass es alle Dateien löschen würde und fragt, ob es nicht lieber die lokalen Dateien in die Owncloud hochladen soll.
Update, 22.11.2013: Also, das o.g. mit dem Updater würde stimmen, wenn er denn nicht so buggy wäre, dass er überhaupt nicht funktionsfähig ist. Also die Tage erst nochmal von Hand updaten...
Update, 02.12.2013: Zwischenzeitlich habe ich ein manuelles Update durchgeführt, was mit diesem Howto von der Owncloud-Homepage ohne jeden Schluckauf funktioniert hat. Der Updater heuchelt jetzt Funktionsfähigkeit, obwohl durch das manuelle Update einige Dateien nicht durch den Webserver schreibbar wären. Da bin ich mal gespannt. Die andere Seite der Wahrheit ist jetzt natürlich, dass man diese paar dürren Schritte auch locker als Cronjob laufen lassen könnte.
Standard-Apps
Das sind die Apps, die einem in einem frisch installierten Owncloud unmittelbar präsentiert werden.
Files
- Status: Im produktiven Einsatz
- Schulnote: 2
Das ist natürlich das Flaggschiff von Owncloud, mit dem man für viele Anwendungsfälle Dropbox 1:1 ersetzen kann. Den Client für Files benutze ich unter Linux, MacOS, Windows und iOS ohne bisher Probleme gehabt zu haben. Bei Konflikten ist er etwas feinfühliger als Dropbox und fragt gern mal nach, ob er wirklich so viele Dateien von der lokalen Platte entfernen soll.
Update, 08.10.2013: Leider hat die letzte verfügbare Version des Client für Debian 6 (Client-Version 1.3.0, aktuell wäre 1.4.1) anscheinend Probleme mit dem Upload großer Dateien. Das Chunking der hochgeladenen Datei scheint nicht zu funktionieren und bleibt in einer Endlosschleife hängen. Am Server ist im Log zu sehen, wie immer wieder der selbe Chunk transferiert wird. Allerdings habe ich nicht ohne Proxy testen können, so dass ich nicht ausschließen kann, dass dieser bei dem Problem eine Rolle spielt.
Music
- Status: Noch nie benutzt
Contacts
- Status: Im produktiven Einsatz
- Schulnote: 2
Ich habe hier mit einer betont gruseligen iOS-App die Kontakte des iPhone (bis dahin habe ich die per SyncML zu Everdroid gesynct) als Vcard exportiert, sie mir per Mail zugeschickt und sie dann über das Webfrontend von Owncloud importiert. Der Import erfolgt dabei, anders als bei der Calendar-App, direkt über das Einstellungsmenü der Contacts-App. Leider hat es beim Export als Vcard die hochauflösenden Kontaktbilder zerhagelt, so dass in Contacts nur gefühlt 8x8 Pixel großer Matsch angekommen ist. Das ist aber definitiv dem Vcard-Export und/oder dem Vcard-Format anzulasten.
Das Web-Frontend ist etwas fummelig, aber für notfallmäßige Bearbeitungen durchaus benutzbar. Per CardDAV habe ich das iPhone und das Addressbuch von MacOS angebunden; in beiden macht die Synchronisation einen soliden Eindruck.
Update, 30.09.2013: Bei der Umstellung von SQLite auf MySQL habe ich nochmal alles als Vcard ex- und wieder importiert und die hochauflösenden Kontaktbilder sind erhalten geblieben.
Calendar
- Status: Wird immer mal wieder getestet
- Schulnote: 5
Calendar hat mir wirklich maximale Schwierigkeiten bereitet. Ein Export meines Google-Kalender hat Termine zutage gebracht, die mit einem Zeitzonen-Offset versehen sind. Ist der sogenannte "Zeitzonen-Support" im per CalDAV angebundenen iOS ausgeschaltet, sehen die Termine so lala-okay aus, aber bei Bearbeitung differieren die Zeiten, die man rauf- und runterkurbeln kann, um den UTC-Offset von der angezeigten Zeit. Schaltet man den "Zeitzonen-Support" unter iOS an, kann man eine Zeitzone pinnen. Handelt es sich um die selbe Zeitzone, die auch in Owncloud eingestellt ist (in meinem Fall: Berlin), scheinen die Termine komplett zu passen.
Ich bin damit insgesamt sehr unzufrieden. Meine großen Geschäftsreisen über den Atlantik habe ich zu Zeiten unternommen, wo Terminkalender noch aus Papier waren, da haben sich keine Termine von selbst verschoben. Ich habe Angst, dass ich irgendwann einen Terminkalender voller willenlos verschobener Termine habe, weil die Sommerzeit vorbei ist, oder weil ich mal den Fuß in eine andere Zeitzone gesetzt habe.
Hinzu kommt eine ganz beträchtliche Unzulänglichkeit des Web-Interface. Man kann aus einer Terminserie keinen einzelnen Termin herausziehen und verschieben, sondern verschiebt immer die komplette Serie. Immerhin, toi, toi, toi, scheint diese Operation dann zu funktionieren, wenn man den Termin am iPhone bearbeitet. Das Backend des Calendar scheint also robuster zu sein, als das Frontend.
Sonderbar an Calendar ist die Importfunktion für .ics-Dateien. Die lassen sich nämlich nicht direkt über die App importieren, sondern man muss sie in den Files-Bereich hineinsynchronisieren. Dort kann man sie anklicken, woraufhin der Import startet. Der Import blockiert übrigens die gesamte Owncloud-Instanz. Ich vermute, dass das am verwendeten SQLite-Backend liegt.
Update, 30.09.2013: Dass das Blockieren der Owncloud-Instanz beim Kalender-Import nur unter SQLite auftritt, kann ich nach der Umstellung auf MySQL bestätigen. Unter MySQL kann man während des laufenden Import in einem weiteren Tab klicken, wohin man will, und alles funktioniert.
Pictures
- Status: Noch nie benutzt
Optionale Apps
Das sind Apps, die zwar von Haus mit installiert sind, aber noch extra aktiviert werden müssen.
Encrypt
- Status: Nicht mehr im Einsatz
- Schulnote: 6
Das ist die Dateiverschlüsselung für die Files-App, die man nur ein- aber nicht ausschalten kann, und zu deren Funktionsweise es keinerlei Erklärung gibt. Nach dem Einschalten der Verschlüsselung wurde ich zunächst von einem Bug verfolgt, der das Einloggen in Owncloud über das Web-Interface unmöglich machte, um später kryptische Probleme beim Anklicken von Dateien in zwischenzeitlich nicht ausgeloggten Browser-Sessions zu haben. Während das Web-Interface so munter vor sich hin zickte, liefen die Standalone-Clients übrigens ohne Murren durch. Wohl dem, der trotz allem nochmal ein lokales Backup des synchronisierten Owncloud-Ordners hat.
Update, 30.09.2013: Die Schulnote 6, weil die App irgendwann angefangen hat, Files verschwinden zu lassen. :-(
Bookmarks
- Status: Im produktiven Einsatz
- Schulnote: 2
Diese App habe ich aktiviert, nachdem ich festellen musste, dass ich über das Delicious-Plugin (im Firefox) endgültig keine neuen Bookmarks mehr erstellen konnte. Der Import der bei Delicious exportierten delicious.html hat inclusive Tags funktioniert. Da ich die Bookmarks nur selten verwende, gibts bis jetzt nichts zu kritisieren. Man kann mit einem vernünftigen User Interface nach Tags suchen, das ist ja schonmal was. ;-)
Update, 30.09.2013: Mit dieser App hatte ich etwas Reibungsverlust bei der Umstellung auf MySQL. Unter MySQL wollte die App weder die zuvor exportierten Bookmarks importieren, noch konnte ich einzelne Bookmarks anlegen. Nachdem sich kaum Anhaltspunkte dafür finden ließen, dass das Problem auch noch bei anderen auftritt, habe ich den Fehler bei mir selbst gefunden. Das von mir selbst gebaute PHP musste zusätzlich mit der Option --with-pdo-mysql übersetzt werden. Seitdem funktioniert Bookmarks.
Third-Party-Apps
Das sind Apps, die über das App-System von Owncloud installiert werden, aber nicht zur Owncloud-Distribution gehören.
News
- Status: Im produktiven Einsatz
- Schulnote: 1
Das RSS-Plugin ersetzt bei mir den im August 2013 von uns gegangenen Google Reader. Die Applikation ist einfach gestrickt und einfach ausgestattet. Man kann Posts als ungelesen und als Favorit markieren, das reicht mir voll und ganz.
Der einzige Fallstrick in News ist, dass hier unbedingt Updates per Cron aktiviert werden müssen. Um den Webserver in seiner Umgebung unangetastet zu lassen, benutze ich Web-Cron (unter "Admin" aktiviert) und lade die cron.php alle paar Minuten aus der lokalen Crontab:
*/15 * * * * wget -O/dev/null -q --no-check-certificate https://meinserver/owncloud/cron.php
Fazit
Bis jetzt habe ich tendenziell eher einen positiven Eindruck, auch wenn die schlechte Performance des Calendar-Frontends den Gesamteindruck etwas trübt.
Problematisch ist wie bei allen PHP-Applikationen die Sicherheit. Die Liste von gefixten Problemen ist lang und mit Directory Traversals, XSS und SQL-Injection gut gefüllt. Wo PHP ist, lassen oft noch viele Exploits auf sich warten. Wer nicht sehr experimentierfreudig ist, wird Owncloud hinter einer Firewall laufen lassen wollen und nur den Zugriff per VPN zulassen. Auf der positiven Seite verbuche ich, dass Owncloud einen eingebauten Updater hat und kein umständliches manuelles Umkopieren von Dateien erfordert.